Berlin,
11. September 2005 – 6000 Gäste kamen zur Berliner Demonstration gegen
Genfood – Am Sonntag, dem 11. September 2005, von 6:00 bis 10:00 Uhr standen
die 150 Helfer des Berliner Bio- Frühstücks auf dem Schlossplatz vor dem
Palast der Republik im Dauerregen. Die Wetterprognose lautete: „Regen
bis 14 Uhr.“ Die Möglichkeit ,die bereits aufgestellten 375 Frühstückstische
mit Zelten zu schützen, gab es nicht. Um 9:30 Uhr sagten die Veranstalter
den Rekordversuch offiziell ab. Trotzdem sollten eventuell kommende Gäste
nicht ohne Bio-Frühstück im Regenstehen. Und die Gäste kamen.
Bereits um 11 Uhr hatte sich der beliebte Platz in
Berlin-Mitte mit 2000 Menschen gefüllt. Kurzerhand wurden deshalb sämtliche
Tische im Akkord gedeckt. Um 12 Uhr wurden die garantiert genfreien Lebensmittel
langsam knapp. 37 Minuten später kam die Wahrheit ans Licht. „Trotz Regen
und voreiliger Absage sind 6000 Berliner und Brandenburger zur Demonstration
gegen Genfood hier erschienen,“ verkündete Holger Wonneberg, Geschäftsführer
der Stiftung Naturschutz Berlin.
„Ein voller Erfolg, den wirklich nicht mehr erwartet
haben,“ sagt Michael Wimmer von der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau
e.V. (FÖL), „Berliner und Brandenburger haben damit unterstrichen, dass
die Mehrheit aller Bürger für eine Zukunft ohne gentechnisch veränderte
Lebensmittel sind.“
Joachim Weckmann, Geschäftsführer Märkisches Landbrot GmbH, sagt: „24
Jahre haben wir für die Alternative Bio-Lebensmittel gekämpft . Heute
ist diese Produktionsweise durch den aggressiven Ausbau der Gentechnik-Flächen
gefährdet. Es ist richtig schön so viele Berliner und Brandenburger auf
unserer Seite zusehen.“
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft,
der die tafeln!-Aktion initiiert hatte, freut sich über die große Resonanz
- gerade angesichts der aktuellen Diskussion um das Gentechnikgesetz:
„Es ist ein Skandal, dass die Union offenbar plant, für Kontaminationsschäden
durch die Gentechnik den Steuerzahler aufkommen zu lassen.“ Dabei bestätigen
die jüngsten Umfragen des Forsa Institutes, dass über 79% der Verbraucherinnen
und Verbraucher – und damit der Steuerzahler – Gentechnik im Essen ablehnen.
„Die Parteien müssen verstehen, dass der Schutz der Landwirtschaft ohne
Gentechnik und gentechnikfreier Lebensmittel Vorrang haben muss vor den
wirtschaftlichen Interessen einer Handvoll von Unternehmen der Gentechnikindustrie“
warnte Löwenstein die Union und FDP davor, das Gentechnikgesetz aufzuweichen.
Das Berliner Bio-Frühstück war kostenlos und wurde durch die Spenden von
39 Sponsoren aus der Biobranche finanziert und von einem breiten gesellschaftlichen
Bündnis von Naturschutzverbänden, Anbauverbänden des Ökologischen Landbaus,
Gewerkschaften oder den Kirchen unterstützt. Die Sonntagsfrühstücker wurden
von 150 freiwilligen Helfern und 375 Frühstückstischen erwartet, gedeckt
mit Bio-Leckereien aus der Region: 3000 Brötchen, 4000 Scheiben Brot,
6000 Scheiben Wurst, 5000 Scheiben Käse, 190 kg Aufstrich, 94 kg Butter,
75 kg Margarine, 280 kg Müsli, 1125 Bananen, 1125 Äpfel, 150 kg Trauben,
375 Liter Milch, 300 Liter Tee, 400 Liter Kaffee und 1200 Blumen.
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Pressekontakt:
Alexander Feig, FEIG Kommunikation, Tel.: 030 44
04 10 62, Mobil: 0163 87 01 636 Michael Wimmer, FÖL e.V., Tel. 030 28
48 24 40
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